Projekte
Beethovens Escape RoomBeethovens Escape Room

Beethovens Escape Room

Beethoven lebt!Beethoven lebt!

Beethoven lebt!

BeethovenNetzBeethovenNetz

BeethovenNetz

Continued SymphonyContinued Symphony

Continued Symphony

GANZ GROßE FUGEGANZ GROßE FUGE

GANZ GROßE FUGE

KlaviaturKlaviatur

Klaviatur

PROMETHEUSPROMETHEUS

PROMETHEUS

SOUNDPORTRAITSSOUNDPORTRAITS

SOUNDPORTRAITS

Still building after allStill building after all

Still building after all

URBAN AUDIOURBAN AUDIO

URBAN AUDIO

Elmar Hess

Filmische Sequenzen, Fotografien und Artefakte verbinden sich zu einer Installation. Beethovens eng mit dem Humanismus verbundenes kompositorisches Werk wird der Rettung von Schiffbrüchigen durch die „Sea-Watch 3“ gegenüberstellt. Die Ereignisse um die Flüchtlingsrettung durch die Kapitänin Carola Rackete scheinen alle Zutaten einer klassischen Tragödie zu vereinen, die in manchem Detail an die in Beethovens Libretti mehrfach zitierte Dichtung Schillers erinnert.

beethoven-reloaded-projekt-4

Continued Symphony

Stadtmuseum Siegburg

Gespräche mit dem Künstler: 

07.03. und 08.03. jeweils 14.00 – 17.00 Uhr

Ausstellung: 06.03. – 15.03.


Die Installation “Continued Symphony” stellt Beethovens gedanklich eng mit Humanismus verbundenes kompositorisches Werk einem Ereignis aus dem gegenwärtigen Flüchtlingsdrama gegenüber: der Rettung von Schiffbrüchigen durch das Schiff “Sea-Watch 3” und dessen Kapitänin Carola Rackete. Vor dem Hintergrund der Bilder vom Sommer 2019, schildert die Arbeit Beethovens Vision von einer Welt, “in der die Menschheit ihrer Würde gemäß behandelt wird”* als aktueller und sinnnotwendiger denn je.


Die Ereignisse rund um die Seenotrettung der “Sea-Watch 3” formuliert die Installation dabei als Teil eines humanitären Dramas, das sich nahe jener Gegend abspielt, die in der Antike Wiege von Philosophie, Humanismus und der demokratischen Staatsform war. Es sind die Ideale, auf die sich heute nicht nur die EU stützt, sondern sich auch schon jene historische Periode zurück besann, in der Beethovens Schaffen begann, die der Wiener Klassik. Doch während sich die EU in Flüchtlingsfragen weiterhin sträubt, ist es vor allem ein Teil einer jungen Generation, der im Sinne alter Ideale handelt. Und die Flüchtlingsrettung durch Carola Rackete scheint dabei alle Zutaten einer klassischen Tragödie zu vereinen, die in manchem Detail an die in Beethovens Libretti mehrfach zitierte Dichtung Schillers erinnert.

Kein EU-Land will die Flüchtlinge der “Sea-Watch 3” aufnehmen. Tagelang ringt Carola Rackete mit der Überlegung, mit den Geretteten den Hafen von Lampedusa anzulaufen – entgegen des ausdrücklichen Verbots der italienischen Regierung. Bei Zuwiderhandlung droht der Kapitänin eine langjährige Haftstrafe. Doch allen Androhungen zum Trotz beschließt Rackete aufgrund der humanitären Zustände an Bord die italienische Insel anzusteuern. Dort angekommen, wird sie verhaftet, doch die Flüchtlinge können an Land gehen. “Am Ende ist das Wichtige”, sagt Rackete, “dass wir 53 Menschen retten konnten und in einen sicheren Hafen gebracht haben.”**


Racketes Handlung verdeutlicht Werte, die auch Beethoven zeitlebens vereinnahmten. Das Hauptthema aus dem letzten Satz seiner 9. Symphonie – als “Song of Joy” weltberühmt geworden – gilt heute als musikalisches Synonym für Völkerverständigung schlechthin.

In seiner Entwicklung gilt der Komponist als Wegbereiter der Musik des Sturm und Drang und der Romantik. Und nur Weniges spiegelt ein zentrales Motiv dieser beiden Epochen – das Motiv des tragischen Scheiterns – eindringlicher in der Jetztzeit wider, als die Bilder aus dem Mittelmeer und im Besonderen die eines außergewöhnlichen Friedhofs in Tunesien, den die Installation “Continued Symphony” ebenfalls thematisiert: An der tunesischen Küste werden jedes Jahr Dutzende ertrunkener Flüchtlinge angespült. Mit Begräbnissen versucht ihnen ein Mann, Chemseddine Marzoug, Respekt zu zollen. Mehr als 350 Leichen hat er bisher auf seinem “Friedhof der Unbekannten” begraben, auch viele Kinder. Die humanistischen Ideale Europas scheinen jenseits der EU-Grenzen zu enden.


Neben einer filmischen Darstellung des Friedhofs und den Ereignissen rund um die Flüchtlingsrettung durch Carola Rackete bildet den Mittelpunkt der Installation eine Landkarte von Europa. Auf ihr verteilt stehen kleine Tafeln mit Noten aus der Partitur des letzen Satzes von Beethovens 9. Symphonie. Es sind die einzelnen Orchesterstimmen der Komposition wie Violine, Bass, Bläserstimmen u.a. Auf der Karte sind die Partiturteile so verteilt, dass sie einzelnen Staaten zugeordnet werden können.

Akustisch aufgegriffen werden die Partiturstimmen durch die Einspielung einer Orchesterprobe zu Beethovens 9. Symphonie: Der Reihe nach proben einzelne Musiker mit ihrem Instrument einen Teil ihrer Instrumentenstimme. Schließlich stimmt das Orchester gemeinsam die Symphony an. Gleichsam wie die Komposition Beethovens nur im kooperativen Zusammenwirken aller Musiker zu ermöglichen ist, lässt sich auch für das Flüchtlingsdrama im Mittelmeer nur in Kooperation aller EU-Staaten eine humanitäre Lösung finden …


*aus einem Brief vom 17.09.1795 von Ludwig van Beethoven an Heinrich von Struve

**Carola Rackete in einem ARD-Interview vom 05.07.2019


Elmar Hess 

*1966 in Saarbrücken

lebt und arbeitet in Berlin und Hamburg

www.elmarhess.de

Beethovens Escape RoomBeethovens Escape Room

Beethovens Escape Room

Beethoven lebt!Beethoven lebt!

Beethoven lebt!

BeethovenNetzBeethovenNetz

BeethovenNetz

Continued SymphonyContinued Symphony

Continued Symphony

GANZ GROßE FUGEGANZ GROßE FUGE

GANZ GROßE FUGE

KlaviaturKlaviatur

Klaviatur

PROMETHEUSPROMETHEUS

PROMETHEUS

SOUNDPORTRAITSSOUNDPORTRAITS

SOUNDPORTRAITS

Still building after allStill building after all

Still building after all

URBAN AUDIOURBAN AUDIO

URBAN AUDIO