Christoph Dahlhausen/Michael Graeve
Eine Baustellensituation simuliert Konstruktion und Abbruch zugleich. Die multimediale Installation kombiniert eigene Interpretationen von Beethovens Musik, Zitate und Geräusche, so dass sich optische und akustische Wahrnehmungsebenen vermischen. Die Baustelle als Symbol für die permanente Arbeit an dem bislang unverwirklichten Projekt einer humanistischen Gesellschaft.
Still building after all
Multimediale Installation
Stadtmuseum Siegburg
Gespräche mit den Künstlern:
07.03. um 15.00 Uhr
12.03. um 18.00 Uhr
Ausstellung: 06.03. – 15.03.
Eine Baustellensituation simuliert Konstruktion und Abbruch zugleich, bleibt unklar in seiner Ausrichtung. Backsteine liegen auf dem Boden, eine Mauer scheint begonnen, ist aber unfertig. Ein Bau-Schalungsbrett liegt wie zu einer Sitzbank platziert auf Steinen, fordert zum Platznehmen auf.
In ihrer multimediale Installation „Still building after all“ entwerfen die beiden internationalen Künstler Christoph Dahlhausen (Bonn, Melbourne, AU) und Michael Graeve (Melbourne, AU) das Bild des Humanismus als Baustelle im Sinne eines Symbols für die permanente Arbeit an dem bislang unverwirklichten Projekt einer humanistischen Gesellschaft. Die Installation kombiniert Baumaterial, Malerei, Gerüststangen, Licht und Klang.
Die Klangkomposition verwendet ausschnitthaft eigene spielerische Interpretationen von Beethoven’s Musik, Zitate sprachlicher Art und Geräusche (z.B. von Baustellen). Optische und akustische Wahrnehmungsebenen mischen sich, verschiedene Klangatmosphären entstehen. Durch ein Umhergehen hört der Besucher an verschiedenen Stellen Unterschiedliches.
Sowohl der Komponist Beethoven als auch der Philosoph Hegel feiern in diesem Jahr ihren 250. Geburtstag. Beide waren von den Idealen der französischen Revolution gleich begeistert, wie auch tief enttäuscht vom späteren Despotismus Napoleons. Beide wollten die Welt, der Idee der Brüderlichkeit folgend, verändern. Dahlhausen und Graeve verbinden die Ansätze der beiden grenzübergreifend und stellen in ihrer eigenen Zusammenarbeit das Grenzübergreifende als Ansatz dar.
Ziel ist es anhand des Zusammenhangs zwischen dem kompositorischen Ansatz bei Beethoven und der Hegelschen Dialektik die Möglichkeit bildhaft werden zu lassen, auch heute noch durch die Verbindung von Gegensätzen in einem dialektischen Prozess eine humanistische Gesellschaft zu verwirklichen.
Christoph Dahlhausen
*1960 in Bonn
lebt und arbeitet in Bonn und Melbourne
Michael Graeve
*1971 in Box Hill
lebt und arbeitet in Melbourne